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Hannelore Dörrich


Hannelore Dörrich


Vita

  • Aktzeichnen seit 1985 bei Dieter Stein, später bei Berit Holzner
  • Modellieren nach Modell bei Herbert Spielmann
  • 2001 - 2005 Acrylmalerei bei Petra Chelmienieki im Atelier "Blaue Blume"
  • Spachteltechnik bei Barbara Henn im Atelier
  • Atelier Beate Hemmer, Malgruppe
  • zweijährige Ausbildung 2016/ 2017,  akkrea Freie Akademie für Kunst und Kreativität, Ober-Ramstadt, in Kooperation mit ATELIER FREIFARBE, Horst Benz und Heidi Schrickel




     

Ausstellungen

  • Commerzbank Würzburg am Dom, „ineinander fließen“, 2006
  • Naturwinkel, „... endlich oder unendlich ...“, 2006
  • Kulturherbstausstellung „gemeinsam“, Landkreis Würzburg, im Atelier „Blaue Blume“, 2006
  • Stattgalerie in Würzburg, 2006
  • Finanzamt Würzburg, „geträumte Bilder“
  • Franziskushöhe in Lohr, „Begegnungen“
  • Sparkasse Kitzingen 2007
  • Sparkasse Kitzingen, „gemeinsam“, 2007/2008
  • Event im Retzbacher alten Rathaus mit Stefanie Reuchlein, abstrakte Kunst, Acryl- und Seidenmalerei, 2008
  • Rathaus Estenfeld, „Phantasie“, 2008/2009
  • Kolping-Center Würzburg, Treppenhaus-Galerie, „ineinander fließen“, 2009
  • 13. Kulturherbst in Untereisenheim, 19.9.2009-26.9.2009
  • Spontan, Café Perspektiv, 16.2. - 15.6.2010
  • Kompositionen, im Zendo am Saupurzel, 21.2. - 15.3.2010
  • Kunstmeile (Kulturherbst), Estenfeld Schwörerhaus , 24.9. - 7.10.2010
  • Mitten im Leben, Juliusspital Würzburg, Oktober bis Dezember 2011
  • Praxis Dr. Caroline Hildenbrand-Nixdorf, Marktheidenfeld, 1.1. - 30.6.2011
  • Kulturherbst im Meisner Hof, Erlabrunn, 23.9. - 16.10.2011
  • Schöpferische Vielfalt am Saupurzel, Zendo in Karlstadt, Gemeinschaftsausstellung, 12.2. - 11.3.2012
  • Farbreich, Zendo am Saupurzel, 25.9. - 7.10.2012
  • Farbmelodien, Rathaus in Gerbrunn, 29.5. - 24.7.2013
  • Neue Bilder, "Das Gemälde hat ein Eigenleben. Ich versuche es durchkommen zu lassen", Jackson Pollock, 4.8. - 18.8.2013

BBlume

Meine künstlerische Arbeits- und Sichtweise hat Frau Dr. Sigrid Mahsberg in ihren Ausführungen anlässlich der Vernissage zu meiner Ausstellung "in Verbindung" am 25. Juni 2009 im Kolping-Center Mainfranken in Würzburg so treffend beschrieben, dass ich ihre Worte hier wiedergeben möchte:

"Es freut mich sehr, Ihnen heute eine Künstlerin und ihre Bilder vorstellen zu können, die sicher nicht so leicht in eine Schublade zu stecken ist. Eigentlich möchte sie gar nicht, dass über ihre Person viele Worte gemacht werden. Sie möchte durch ihre Bilder zu Ihnen sprechen und ihre Bilder selbst sprechen lassen.

Erlauben Sie mir dennoch ein paar kurze Bemerkungen zu Hannelore Dörrich. Die gebürtige Haßfurterin lebt seit 25 Jahren in Würzburg und ist damit eigentlich schon längst eine von uns geworden. Wie so viele Künstler heute hat sie einen „ordentlichen Brotberuf“, der ihren Lebensunterhalt sichert und viel Energie und Engagement erfordert. Sie managt sehr erfolgreich ein Versicherungsbüro, wo sie immer mit vielen Menschen in Kontakt kommt. Nicht zufällig heißt daher der Titel ihrer Ausstellung „in Verbindung“. Aber natürlich besagt dieser Titel viel mehr als die rein beruflichen Zusammentreffen mit Klienten.

Woher nehmen Sie die Zeit, Frau Dörrich, Ihren vielen Interessen und Begabungen gerecht zu werden? Sie hören gerne Musik, reisen und lesen viel, besuchen Kunstausstellungen, machen Taiji und lieben lange Spaziergänge. Und dazu gehört Ihre Liebe seit der Kindheit auch der Kunst. Sie haben schon immer gerne gemalt und sich später in vielen Seminaren mit den unterschiedlichsten Techniken und künstlerischen Ausdrucksmitteln vertraut gemacht wie Aktzeichnen, Ausdrucksmalerei und das Modellieren von Körpern und Köpfen. Seit 2001 haben Sie die Acrylmalerei für sich entdeckt und wie reich Ihr Schaffen auf diesem Gebiet seither war, können wir in dieser Ausstellung im Treppenhaus des Kolping-Centers Mainfranken bewundern.

Es sind ausdrucksstarke, farbintensive Bilder, die durch ihr Leuchten das Treppenhaus sozusagen „erhellen“, Lichtpunkte setzen und den vorübergehenden Betrachter erfreuen. Es sind großformatige, harmonische Bilder ohne übertriebene Kontraste oder scharfe Kanten. Es bieten sich weiche, fließende Formen an, sanft ineinander übergehende Farben, träumerische Anklänge an die Natur. Manchmal sind Blumenblätter oder Bäume erkennbar, doch meist ist nur noch ein Hauch von ihnen als florale Anmutungen vorhanden. Es sind keine naturalistischen Darstellungen, sondern eher „Seelenlandschaften“ und Stimmungsgemälde, die den Betrachter in andere Welten entführen möchten.

Der Bezug zur Realität ist dennoch gegeben, denn die Künstlerin schöpft, wie sie sagt, aus ihrem Lebensumfeld. Sie lässt sich von der Natur inspirieren, von Bäumen und Blumen, wobei – so ihre eigenen Worte - „die meiste Inspiration die Begegnung mit dem eigene Leben ist. Man schöpft aus fremden und eigenen Gewässern.“ (Wie das aussehen kann, zeigt das Bild „Untergetaucht“ im ersten Stock rechts). Und weiter sagt sie: „Das Leben ist schön, weil es kein Traum ist und weil ich es füllen und bewegen kann.“

Eine besondere Rolle spielen für sie dabei die Bäume. Verwurzelt sein und doch sich nach dem Himmel strecken! Deshalb tragen manchen der Bilder den Baum in ihrem Titel wie z. B. „Ginko“ (im 5. Stock ganz rechts hinten) oder „Mond im Baum“ (2. Stock, im Treppenhaus). Viele Bilder tragen aber auch keinen Titel und bieten Ihnen die Möglichkeit, sich selbst einen Titel beim Betrachten des Bildes zu suchen. Ich möchte Sie daher einladen, das Treppenhaus hinauf oder hinunter zu spazieren und jedes der Bilder in aller Ruhe anzuschauen. Hören Sie auf das, was es in Ihnen auslöst und wählen Sie Ihren ganz individuellen Titel dafür aus.

Und hier möchte ich auf den Titel der Ausstellung „in Verbindung“ zurückkommen. Wie passend ist es, ein Treppenhaus, das selbst Verbindungen zwischen den Stockwerken schafft, für eine solche Ausstellung zu nutzen. Treppen „schaffen“ Kontakte, führen nach oben und geleiten einen wieder auf den „Boden“ zurück, so dass man ebenerdig das Haus verlassen kann. Auf diesen Treppen treffen Menschen aufeinander und gehen aufeinander zu, treten durch einen Gruß und ein paar freundliche Worte miteinander „in Verbindung“, wenn vielleicht auch nur kurz und im Vorübergehen.

Gerade die Treppe in unserem Haus hier ist Mittelpunkt eines regen Kommens und Gehens. Zum einen sind es natürlich die Mitarbeiter, die täglich diese Treppe benutzen. Zum andern sind hier – ohne Übertreibung – jeden Tag Hunderte von Gästen unterwegs. Sie gehen zur Versicherung, in die Ärztepraxis, zu den verschiedenen Kolping-Einrichtungen oder besuchen Kurse an der Kolping-Akademie.

Am Vormittag sind das zumeist Sprachkurse, wo Leute aus rund 30 Ländern mit unterschiedlichen Muttersprachen, Werten und Traditionen zusammentreffen, um deutsch zu lernen und sich in ihrem neuen Lebensumfeld zu orientieren. In diesen Integrationskursen werden „Verbindungen“ zwischen der alten und der neuen Heimat, dem Gewohnten und Ungewohnten, der Muttersprache und der Zweitsprache, den mitgebrachten Werten und einem neuen Wertesystem hergestellt. Durch die Begegnung mit den anderen, das gemeinsame Lernen, treten aber vor allem Menschen miteinander „in Verbindung“ und der Mensch steht ja auch im Mittelpunkt unserer Arbeit hier. Viele Freundschaften sind dabei entstanden.

Kunstwerke, Bilder existieren nicht für sich allein. Sie nehmen als Objekte Gestalt an durch die Ausdruckskraft und das technische Können des künstlerischen Subjekts. Das ist eine Seite. Aber ohne dass sie die Aufmerksamkeit des Betrachters als Subjekt erregen, fehlt ihnen eine wesentliche Komponente. Erst durch die Sichtweise und Interpretation des Betrachters ist der kommunikative Kreislauf geschlossen, werden sie sozusagen zum vollständigen Objekt, das eine in ihm verschlüsselte Botschaft weitergibt.

Zunächst steht der Künstler mit seinem Werk in einer „innigen Verbindung“, die mit der Weitergabe des Objekts an die Öffentlichkeit ihre Intimität verliert. Beim Betrachten der Bilder und dem Entschlüsseln seiner Botschaft stehen der Betrachter und das Werk „in Verbindung“ miteinander. Aber noch eine dritte Verbindung liegt dahinter: Was der Künstler gemeint hat und was der Betrachter versteht, muss nicht identisch sein. Dennoch treten Künstler und Betrachter über das Werk miteinander „in Verbindung“. Und der Künstler hat seine ganz individuellen Mittel eingesetzt, um das Bild so interessant zu machen, dass es den Betrachter in seinen Bann schlägt und mit ihm „in Verbindung“ treten kann. Wenn es dann wie heute bei der Vernissage möglich ist, dass Künstler und Betrachter direkt über die Bilder miteinander „in Verbindung“ treten können, hat sich der Titel dieser Ausstellung in intensiver Weise bewahrheitet. Treten Sie also mit den Bildern, mit der Künstlerin und den anderen Betrachtern in Verbindung. Ich wünsche Ihnen dabei viel Freude. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!"

Dr. Sigrid Mahsberg
                 
                 

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© Hannelore Dörrich - Würzburg, März 2019